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Von der Planung bis zum Abschluss gender- und diversitätsbewusst

Eine Nahaufnahme eines hölzernen Schachbretts.

Eine Nahaufnahme eines hölzernen Schachbretts.
Bildquelle: Jani Kaasinen (www.unsplash.com)

Lehrmethoden werden nicht um ihrer selbst willen angewendet, sondern dienen der Umsetzung von Lernzielen und der Vermittlung von aus diesen Zielen abgeleiteten Inhalten. Dabei sind Sie als Lehrende*r an Vorgaben aus Studiengangs- und Modulbeschreibungen gebunden, haben aber eigenen Spielraum. Für die Gestaltung von Lernprozessen existiert eine Vielzahl an erprobten Methoden. Sie müssen – ähnlich wie bei Forschungsmethoden auch – immer angemessen für die zu vermittelnden Inhalte, für die jeweiligen Studierenden und den Kontext sein und zu Ihnen als Lehrende*r passen. Da Methoden ganz unterschiedlich eingesetzt werden können, gibt es kaum Methoden, die sich für gender- und diversitätsbewusste Lehre grundsätzlich nicht eignen. Allerdings erfordern sie eine Bereitschaft, die eigene Lehre gender- und diversitätskompetent zu reflektieren.

Planung und Vorbereitung

Die erste Planungsphase von Lehrveranstaltungen findet meistens lange vor ihrem tatsächlichen Beginn statt.

Um eine Ankündigung für das Vorlesungsverzeichnis zu schreiben, sollten Sie sich die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen vergegenwärtigen, Ziele festlegen und eine grobe Vorstellung von den Inhalten und Themen haben. Falls Sie bei der Wahl des Formats flexibel sind, überlegen Sie, wie Sie am besten Ihre Ziele erreichen und für Abwechslung und Aktivierung sorgen können. In welchem Modul wird die Lehrveranstaltung angeboten? Wer ist die Zielgruppe ? Kommen alle ...

In dieser Phase setzen Sie sich am intensivsten mit der Planung Ihrer Lehrveranstaltung auseinander. Die wichtigste Orientierung stellen dabei die bereits formulierten Ziele dar, die mit relevanten Studien- und Prüfungsordnungen abgestimmt sein müssen. Planen Sie ausgehend von den Zielen und prüfen Sie immer wieder, was die Studierenden lernen sollten, um diese erreichen zu können. Seien Sie realistisch und modifizieren Sie bei Bedarf die Zielformulierung. Füllen Sie so ...

Ein guter Start

Die erste Sitzung einer Lehrveranstaltung ist oft aufregend für alle Beteiligten. Eine gründliche Planung und Vorbereitung sorgt für einen möglichst guten Start ins Semester. Gleichzeitig ist es in einigen Fächern üblich, dass Studierende in den ersten beiden Wochen viele Veranstaltungen besuchen und sich erst danach für ihren endgültigen Stundenplan entscheiden.

Ihre Ziele für die erste Sitzung jeder Lehrveranstaltung sollten sein: Die Studierenden haben eine Vorstellung von den Inhalten und dem Ablauf der Lehrveranstaltung, der rote Faden ist nachvollziehbar. Hier ist es wichtig, die Studierenden neugierig auf das Thema zu machen und sie für die Lehrveranstaltung zu motivieren. Versuchen Sie zu vermitteln, warum Sie selbst das Thema so spannend finden oder erzählen Sie von Ihrem eigenen Forschungs- und Lernprozess . Auch einige der ...

Je nach Art und vor allem Größe der Lehrveranstaltung ist es sinnvoll, dass Sie als Lehrende*r die Studierenden kennenlernen und dass sich die Studierenden untereinander kennenlernen. Sie bekommen ein Bild davon, wer Ihnen gegenübersitzt und können evtl. auch Ihre Annahmen aus der Vorbereitungsphase korrigieren. Den Studierenden wird es erleichtert, sich auszutauschen oder in Lerngruppen zusammenzufinden. Es kann sinnvoll sein, erst in der zweiten oder dritten Sitzung Zeit hierfür ...

Für das Gelingen einer Lehrveranstaltung sind alle Beteiligten verantwortlich. Als Lehrende*r sind Sie jedoch dafür zuständig, möglichst gute Voraussetzungen für eine konstruktive Lernatmosphäre für alle zu schaffen. Gerade bei der Thematisierung von Gender und Diversity gibt es oft lebhafte Diskussionen, sehr unterschiedliche Grade der Sensibilisierung und leider auch Verletzungen. Um eine gute Diskussionsatmosphäre zu fördern, ist es sinnvoll, von Anfang an Regeln für den ...

Es ist zwar wichtig, mit einem guten Plan in die einzelnen Sitzungen zu starten. Dennoch gibt es viele Situationen, deren Verlauf stark vom Verhalten der Studierenden, z.B. deren Vorbereitung oder Beteiligung abhängt, und in denen Sie bei der Steuerung von Lern- und Diskussionsprozessen gefordert sind, spontan umzudisponieren.

Die Themenzentrierte Interaktion plädiert für eine explizite Thematisierung von Ereignissen , die den Verlauf von Lehrveranstaltungen stören . Das können zum Beispiel andauernde Nebengeräusche sein, die Beschäftigung mit Smartphone oder Tablet, aber auch Irritationen durch Äußerungen oder Begriffe. Hier ist es hilfreich, wenn Sie zu Semesterbeginn vereinbart haben, wie mit solchen Vorfällen umgegangen werden soll. Dabei ist es durchaus möglich, einen Vorfall oder ein Problem ...

In vielen Lehrveranstaltungen sind Diskussionen mit Studierenden vorgesehen. Je nach Zielsetzung kann es z.B. um das Klären offener Fragen, den Vergleich verschiedener wissenschaftlicher Ansätze, eine Sammlung von Ideen oder unterschiedliche Argumentationen gehen. Als Lehrende*r sind Sie für die Moderation und damit die Strukturierung der Diskussion verantwortlich, wenn Sie das nicht ausdrücklich anders geregelt haben. Es ist wünschenswert, dass sich möglichst viele Studierende ...

Eine Zwischenevaluation ist ein hervorragendes Instrument zur Verbesserung der Lehre. Wenn Sie nicht bis zum Semesterende warten, um sich ein Feedback von Studierenden zu holen, können Sie Kritik und Anregungen direkt umsetzen. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihren bisherigen Plan über Bord werfen müssen. Auch kleinere Modifikationen können den Lernprozess verbessern. Sie nehmen die Studierenden dadurch ernst und oft erhöht sich die allgemeine Zufriedenheit bereits dadurch deutlich. ...

Ein guter Abschluss

Durch eine Evaluation erhalten Sie am Ende Ihrer Lehrveranstaltung eine Einschätzung der Studierenden, die Sie in Ihre Nachbereitung einbeziehen können. Die Fachbereiche an der Freien Universität nutzen dafür regelmäßig Online-Erhebungsinstrumente. In Evaluationen können auch Fragen zur Umsetzung gender- und diversitätsbewusster Lehre gestellt werden. Je nach Thema der Lehrveranstaltung und Vorwissen der Studierenden können Sie direkte oder indirekte Fragen stellen. Hier ...

Der Kreislauf Lehre verdeutlicht die Rolle der Nachbereitung von Lehrveranstaltungen – hier lernen Sie als Dozent*in aus Ihren Erfahrungen. Dies umfasst eine Nachbereitung nach einzelnen Sitzungen sowie nach Abschluss der Lehrveranstaltung. Halten Sie alle Überlegungen, Eindrücke, Probleme, Erfolge, Rückmeldungen und Änderungsideen an einem Ort schriftlich fest. Reflektieren Sie Ihre Lehre auch im Hinblick auf Gender und Diversity. Hierfür können Sie das  ...

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