Wie ermuntere ich Studierende, sich zu beteiligen?
Vielleicht kennen Sie diese Situation:
In Diskussionen, bei Abfragen und bei der Vergabe von Aufgaben melden sich bestimmte Studierende häufig, andere hingegen selten oder nie.
Zurückhaltung in Lehrsituationen kann verschiedene Gründe haben:
Die Studierenden denken noch länger über eine Frage nach, sie sind mit den Gedanken woanders, ihnen fehlen noch bestimmte Informationen, sie sind vom Geschehen besonders gelangweilt oder sehr angestrengt, die Zielsetzung der Aufgabe entspricht nicht der Zielsetzung/Lernmotivation der Studierenden, sie möchten nicht vor einer großen Gruppe sprechen oder halten die eigenen Gedanken für falsch oder unausgereift...
Lösungsmöglichkeiten:
GruppenarbeitMit Gruppenarbeit kann vor allem einer Redeangst vor Großgruppen begegnet werden: In der kleineren Gruppe können einige Studierende leichter sprechen als vor dem Plenum, zudem sind Sie als Lehrperson nicht ständig präsent, was von Studierenden auch als Freiraum erlebt werden kann.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass in der Kleingruppe wirklich alle die Möglichkeit haben, zu sprechen, etwa, indem Sie rotierende Sprecher*innenrollen vorgeben, zwischenzeitlich die Gruppe aufsuchen und Ihre Unterstützung anbieten, oder zu Beginn der Gruppenarbeitsphase auf gleichberechtigte Beteiligung hinweisen und dies auch als Thema in die Evaluationsphase der Gruppenarbeit aufgreifen. Murmelrunden
‚Murmelrunden’ sind Kleinstgruppengespräche zwischen Sitznachbar*innen. Sie ergeben sich häufig spontan und informell, und werden von Lehrenden oft als „Hintergrundrauschen” und Störung der Lehrveranstaltung wahrgenommen. Sie lassen sich jedoch auch gezielt einsetzen, um Studierenden nach einem Input oder im Anschluss an eine größere Fragestellung die Möglichkeit zu geben, ihre spontanen Ideen, Fragen und Kritik zunächst mit anderen Studierenden ‚vorzubesprechen’, bevor sie im Plenum diskutiert werden. Zum Einen fühlen sich Studierende, die eher zurückhaltend sind, nach Murmelrunden oft eher in der Lage, vor anderen zu sprechen. Außerdem haben so alle Studierenden die Möglichkeit, ihre Redebeiträge zunächst zu durchdenken. Murmelrunden aktivieren die Studierenden und führen zu vielfältigeren und oft qualitativ besseren Wortbeiträgen. Hier (S.55) finden Sie mehr zu Murmelrunden.
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