„Unter Intersektionalität wird (…) verstanden, dass soziale Kategorien wie Gender, Ethnizität, Nation oder Klasse nicht isoliert voneinander konzeptualisiert werden können, sondern in ihren ‚Verwobenheiten’ oder ‚Überkreuzungen’ ( intersections ) analysiert werden müssen. Additive Perspektiven sollen überwunden werden, indem der Fokus auf das gleichzeitige Zusammenwirken von sozialen Ungleichheiten gelegt wird. Es geht demnach nicht allein um die Berücksichtigung mehrerer ...
Sowohl die Frauen- und Geschlechterforschung als auch die postkoloniale Forschung beschäftigen sich seit ihren Anfängen kritisch mit dem herrschenden Verständnis von Wissenschaft und ihrer erkenntnistheoretischen Grundlagen. Ein Aspekt ist hierbei die Rolle von Wissenschaftler*innen im Prozess der Wissensproduktion , also z.B. ihr Verhältnis zu ihrem Forschungsgegenstand oder den Forschungsobjekten. „Wissen vom Standpunkt des Unmarkierten ist wahrhaft phantastisch, verzerrt, und ...
Führt man die kritische Perspektive auf Prozesse und Ergebnisse der Wissensproduktion weiter, kommt man zwangsläufig zu der schwierigen Frage nach der Kanonbildung . Was als Teil des Kanons wahrgenommen wird, hängt damit zusammen, was als zentrales Wissen einer Disziplin anerkannt ist und was nicht. Was sind die Kriterien und Bewertungsmaßstäbe? Welche Autor*innen und Werke gelten als kanonisch und welche eher als dem Randgebiet eines Fachs zugehörig? „Der Kanon ist gemacht und hat ...