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Anwendung und Nutzung wissenschaftlicher Ergebnisse

  • Wird bei der Entwicklung von Forschungsfragen und -designs bedacht, ob und wie beispielsweise Geschlechterverhältnisse, globale Armuts- und Reichtumsverhältnisse, Rassismus oder Behindertenfeindlichkeit in das Forschungsthema einfließen? Inwieweit reproduzieren Forschungsfragen bestehende Geschlechter- und andere Ungleichheitsverhältnisse?
  • Findet eine Abschätzung der Folgen und Auswirkungen einer bestimmten Forschungsfrage für den Fortbestand oder die Änderung von Geschlechterverhältnissen und anderen Ungleichheitsverhältnissen statt (z.B. Technikfolgenabschätzung, Gesetzesfolgenabschätzung…)? Wird die spätere Nutzung gender- und diversitätsbewusst durchdacht und ggf. explizit thematisiert (vergleichsweise etwa zur Debatte um die Zivilklausel)?
  • Inwieweit werden Ergebnisse der Forschung auf unterschiedliche Bedürfnisse von Nutzer*innen zugeschnitten und inwieweit wird dabei gleichzeitig vermieden, in diesem Prozess bestehende Stereotype zu reproduzieren?
Beispiele:
  • Machen Sie sich selbst und die Studierenden vertraut mit den Kriterien für Barrierefreiheit. Dies ist sowohl bei der Programmierung von Apps als auch in der Stadtplanung oder bei der Entwicklung von Maschinen relevant und verbessert Ergebnisse für unterschiedliche Nutzer*innengruppen. Analysieren Sie auch die Probleme und Kosten, die mangelnde Barrierefreiheit verursachen kann.
  • Gender und Diversity Studies können als Reflexionswissenschaft, z.B. für die Analyse von Technikentwicklungsprozessen genutzt werden. Ein Beispiel eines solchen Lehr-Lernkonzeptes aus den Ingenieurwissenschaften findet sich hier.

Literatur:

Lucht, Petra. 2014. Usability und Intersektionalitätsforschung – Produktive Dialoge. In: Marsden, Nicola, Ute Kempf. (Hg.). Gender-UseIT. HCI, Usability und UX unter Gendergesichtspunkten. Oldenbourg: De Gruyter. S. 37-52.