Keynotes
Dr. Sara-Jane Finlay
University of British Columbia, Associate Vice President Equity and Inclusion
Keynote zum Thema: "Beyond Binaries, Bodies, and Biology: Gender and Gender Identity in Higher Education" (in englischer Laut-Sprache).
Donnerstag, 24.11.16, 18.00 - 19.30 Uhr
Henry-Ford-Bau der FU Berlin, Hörsaal A, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem
Gebäude und Hörsaal sind stufenlos zugänglich. Es gibt barrierearme Männer- und Frauen-WCs im Garderobenbereich des Henry-Ford-Bau, wo auch die allgemeinen WCs sind.
- February 16, 2016, Victoria Kaspi, director of the McGill Space Institute, became the first woman to win Canada’s top science award – the Gerhard Herzberg Gold Medal.
- October 10, 2013, Alice Munro was the first Canadian woman to win the Nobel Prize in Literature.
- In 2001, the percentage of women who successfully completed undergraduate programs exceeded 60%.
Over the last two decades, Canada has seen a significant increase in the number of women in higher education – both as students and faculty members. The proportion of women enrolled in undergraduate programs has not quite reached 50% but the percentage of those that have graduated from undergraduate programs has been above 60% since 2001.
While female faculty figures have not shown the same rate of growth, female university teachers have made significant progress in attaining tenured and tenure track appointments over a similar timeframe. In 2012-13, 33.9% of full-time female university teachers held tenured university positions, while 46.3% of full-time female university teachers were in tenure track positions.
The University of British Columbia (UBC) has put in place a number of initiatives to hire more female faculty, to encourage more female faculty to take on leadership positions, and to raise the proportion of female students in non-traditional subjects (e.g. engineering). Using UBC as a case study, I will consider the effectiveness of these initiatives to impact gender in the classroom.
In 2015, the Canadian government announced that ‘gender identity and gender expression’ would be added to the Canadian Human Rights Code. While this is still working its way through the Parliament, British Columbia immediately amended its Human Rights Code to include these additional grounds.
As an institution, we are now moving beyond a binary discussion of gender, bodies and biology, to a more complex and fluid understanding of gender and gender identity. To conclude, I will consider the following questions:
- What does this change in the human rights code mean for gender in the classroom?
- How does it impact our students and our faculty?
- What are the tensions both inside and outside of the classroom in becoming a trans-inclusive institution?
Prof. Dr. Paul Mecheril
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Leiter des Arbeitsbereichs Migration und Bildung und Direktor des Center for Migration, Education and Cultural Studies
Keynote zum Thema "Universität als Lebensform. Rassismuskritische Hochschulentwicklung" (in deutscher Laut-Sprache).
Freitag, 25.11.16, 9.00 - 10.30
Hörsaal 1B der Rost- und Silberlaube, Zugang über Otto-von-Simson-Str. 26, 14195 Berlin-Dahlem
Gebäude und Hörsaal sind stufenlos zugänglich. Es gibt ein barrierefreies Allgender-WC im Hörsaalfoyer gegenüber des Garderobenbereichs von Hörsaal 1a/1b.
Universität als Lebensform. Rassismuskritische Hochschulentwicklung
Ich gehe mit etwa Bernhard Waldenfels davon aus, dass die Idee der Universität unentbehrlich ist, um jene Lebensform aufrechtzuerhalten, für die das Vergnügen und das Leiden an der Erkundung, an der Befragung und schließlich der Überschreitung der Grenzen epistemischer Ordnungen unabkömmlich und entscheidend ist. Die Idee der Universität verweist auf einen Ort, an dem Begriffe und Einsichten beständig neu zu denken sind und neu gedacht werden können, in diesem Sinne ist sie ein privilegierter Ort. Wer die Universität in diesem Sinne als Ort einer transgressiven Lebensform versteht, folglich als Ort der Verletzung, des Verstoßes und der Übertretung bindet die Universität in erster Linie nicht an bestimmte Inhalte und an bestimmte Wissensbestände, sondern vielmehr an eine spezifische Form der Thematisierung von Inhalten und Wissensbeständen. Nicht, was gelehrt wird, sondern die Art und Weise des Lehrens, kennzeichnet die Universität, weil sie einführt in eine bestimmte Weise, in der Welt zu sein. Dem Selbstverständnis der Universität nach stellt die an ich vermittelte und gepflegte Welt-Weise einen Wert dar und der Zugang zu ihr mithin ein Privileg.
Wie es sich mit diesem Privileg nun empirisch verhält, soll im Vortrag rassismuskritisch reflektiert werden. Mit rassismustheoretischem Wissen wird es möglich, zumeist eher implizit an Rassekonstruktionen anschließende Unterscheidungen zu erkennen und zu beschreiben, den Bedingungen ihres Wirksamwerdens nachzugehen sowie ihre Konsequenzen zu bestimmen. Unter der rassismuskritischen Perspektive werden natio-ethno-kulturell kodierte Unterscheidungen und Rechtfertigungen von Unter- und Entscheidungen der Gegenwart in Beziehung gesetzt zu rassistischen Differenzierungen; dies nicht, weil jede natio-ethno-kulturell kodierte Unterscheidung des Rassismus bezichtigt wird, sondern weil diese Unterscheidungen potenziell von rassistischen Unterscheidungen vermittelt sind und/oder diese potenziell stärken. Die epistemische und erkenntnispolitische Praxis der Rassismuskritik zielt darauf, zu untersuchen, in welcher Weise, unter welchen Bedingungen und mit welchen Konsequenzen Selbstverständnisse, Handlungsweisen und das Handlungsvermögen von Individuen, Gruppen und Institutionen durch Rassismen vermittelt sind sowie zu analysieren, welche Veränderungsoptionen und alternativen Selbstverständnisse und Handlungsweisen, von denen weniger Gewalt ausgeht, realisierbar sind. Dies soll im Vortrag erläutert werden, auch mit einem freundlich-kritischen Blick auf die Landschaft der „Diversity“-Konzepte in der Hochschulentwicklung.